Schlösser und Burgen

In der Gemeinde Eppan gibt es ca. 200 Ansitze, Burgen und Schlösser. Daher wird dieses Gebiet auch als das "burgenreichste" Südtirols und Italiens bezeichnet. Diese Gebäude erzählen viel über ihre Vergangenheit, den Brauchtum und den Überetscher Baustil, und man kann die Besichtigung der meisten mit einer gemütlichen Wanderung bzw. mit einem Spaziergang verbinden. Die Bekanntesten davon sind:
- Schloss Sigmundskron
- Schloss Korb
- Schlossruine Boymont
- Ansitz Kreit
- Burg Hocheppan
- Schloss Freudenstein
- Schloss Englar
- Schloss Warth
- Ansitz Lanserhaus.

Schloss Sigmundskron:
Schloss Sigmundskron steht auf dem Kaiserberg, südlich von Bozen, oberhalb der Fraktionen Frangart und Girlan und ist eine der größten und ältesten Burg Südtirols. 1957 wurde hier, unter der Herrschaft von Silvius Magnago, eine sehr große Protestkundgebung für das Pariser Abkommen und die Freiheit Südtirols ("Los von Trient") abgehlaten. Seit 2006 ist hinter diesen Mauern auch das Messner Mountain Museum untergebracht.

Schloss Korb:
Schloss Korb wurde 1236 südwestlich von Missian gebaut und ging im Laufe der Zeit durch die Hände verschiedener Adelsfamilien. 1877 bekam der berühmte Tiroler Geschichtsforscher Friedrich Tessman, dessen Namen auch die heutige Landesbibliothek übernommen hat, das Gebäde. Seit 1918 gehört es der Familie Dellago, welche daraus ein Schlosshotel mit einem Nobelrestaurant entstehen ließ und oft klassische Konzerte veranstaltet. Von hier aus startet auch die "Burgenwanderung" zur Burgruine Boymont und der Burg Hocheppan.

Schlossruine Boymont:
Die Schlossruine Boymont befindet sich oberhalb von Missian und wurde 1235 von den Grafen von Eppan errichtet. Diese gaben es an die Familie Boymont weiter, dann kam Ulrich Kässler (Diener von Herzog Friedrich mit der leeren Tasche) in Besitz dieses Gebäudes, bevor es 1425 als Opfer eines Erbstreits in Flammen aufging. 1977 wurde die Burg vom jetzigen Besitzer Dellago erneuert und stabilisiert. Die Form ist rechteckig und besteht aus einem Palas, einen großen Hauptturm, einen kleineren Turm, einer Burgkapelle und einer Apsis. Die Schlossruine Boymont gehört ebenfalls zum Ziel der Dreiburgenwanderung und man erreicht von dort aus auch die Orte Perdonig und Gaid.

Ansitz Kreit:
Den Ansitz Kreit findet man in der Ortschaft St. Michael und er ist vielleicht im ganzen Überetsch zu sehen. 1596 wurde der Bau zum Ansitz erklärt. Er beinhaltet zwei Ecktürme, eine Freitrepe, eine Loggia und eine Kapelle (Merkmale des Überetscher Baustils). Im 17. Jhd. bekam die Familie Zeffer den Hof. Sie erhielt den Beinamen "von Greith", woher wahrscheinlich der Name des Gebäudes stammt. 1898 übernahm die Familie Raifer die Führung.

Burg Hocheppan:
Die Burg Hocheppan liegt weit ober der Fraktion Missian und wurde vom Graf Ulrich II. von Eppan gebaut. Sie ist der höchste Punkt der "Dreiburgenwanderung" und bringt allen Menschen, ob Erwachsenen oder Kindern, die Zeit des Mittelalters auf eindrucksvolle Weise näher. Unterstützt wird dieses angenehme Ambiente durch eine Jausenstation. 1158 wurde das Gebäude zerstört und dann aber wieder renoviert.1911 bekommen die Grafen von Enzenberg die Burg. Ein sehr gut sichtbares Kennzeichen ist die Kapelle. Sie beherbergt berühmte Wandmalereien und gepflegte romanische Fresken. Am 2. Juli (Fest von Maria Heimsuchung) findet in Hocheppan ein Tag der "offenen Tür" statt, wobei mit Gratisführungen den Menschen die Geschichte der Anlage näher gebracht wird.

Schloss Freudenstein:
Schloss Freudenstein steht auf einem Hügel oberhalb von St. Michael und wurde im 13. Jhd. errichtet. Hinter der viereckigen Ringmauer findet man einen Bau mit gotischen Merkmalen, wie Kunstwerke und Flachschnitzereien. Im Nordteil gibt es eine Stubentäfelung mit Intarsien. Zu Beginn des 13. Jhd. hatte das Gebäude zwei kleine Burgen, am Anfang des 20. Jhd. wurde es zu dem gemacht, was es heute ist. Neuerdings ist das Schloss auch für Golfspieler interessant, da dafür ein eigener Park hergerichtet wurde.

Schloss Englar:
Schloss Englar befindet sich in einem schönen Park über der Fraktion St. Michael. Der Name Englar stammt vom Wort "in glara" aus dem Mittelalter ab, das übersetzt "im Schottertal" heißt, wohl, weil früher ein Wildbach vorbeifloss und Vermurungen anrichtete. 1470 ließ Christof Firmian das Schloss für seinen Sohn bauen, erlebte aber die Fertigstellung nicht mehr. 1528 bekam es der Graf Kaspar Thun, welcher es 1621 an die Familie Kuhen-Belasi weitergab. Ein besonderes Kennzeichen ist das sehr hohe und steile Walmdach. An den Fenstern, Türen, Erker und Gewölbe des Erdgeschosses finden sich Stilelemente der Südtiroler Spätgotik; (1450-1550). Daneben gibt es noch Mauerreste eines im 17. Jhd. begonnenen Anbaus, die heute als Garten ben&uul;tz werden, sowie Stall, Kornspeicher und Stadel.

Schloss Warth:
Schloss Warth steht unterhalb von St. Pauls über der Südtiroler Weinstraße und ist weithin zu sehen. Schon im 12. Jhdt. befand sich hier ein Hof. 1194 gaben ihm die Grafen von Eppan an den Bischof von Trient und um 1250 bekamen die Tiroler Landesfürsten den Bau. Damals konstruierte Herr Ulrich von Altenburg den Palas, mit den dekorativen Malereien und der Zahl 1613 oberhalb der Tür, und den Bergfried. Im 15. Jhd. kam der schiffbugförmige Nordtrakt und im 17. Jhd. das Wirtschaftsgebäude hinzu. Heute gehört das Schloss der Familie Frank.

Ansitz Lanserhaus:
Der Ansitz Lanserhaus befindet sich im Zentrum von Eppan und wurde im 16. Jhd. konstruiert. Merkmale wie die Gewölbe, die in Stein gefassten Fenster, der Erker und das sogenannte Krüppelwalmdach, erinnern an diese Zeit. Im Wirtschaftsgebäude ist heute das Raiffeisenforum untergebracht. Die Zimmer sind führ Ausstellungen und andere Veranstaltungen vorgesehen. In einem Saal ist auch ein Flügel für Konzerte zu finden.

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